HECH News Februar 2022
Antrag auf Mitgliedschaft gestellt
Kurz vor Jahresende 2021 ist noch ein Gesuch um Mitgliedschaft im HECH eingereicht worden. Der Vorstand hat es im positiven Sinne beantwortet. Über die endgültige Aufnahme wird die bevorstehende Generalversammlung im Zirkularverfahren entscheiden. Es ist dies:
Association des Trains Historiques du Chablais ATHC, Vionnaz VS
Wir ermöglichen dem zukünftigen Mitglied schon jetzt, sich am Verbandsgeschehen aktiv zu beteiligen.
HECH-Mitgliedsbahnen mit neuem Namen
Die nachfolgenden Mitgliedsbahnen haben ihren Namen geändert:
– Aus dem Verein 241 A 55 wurde ‘Dampflok-Depot Full‘.
– Aus dem Verein Ballenberg Dampfbahn wurde ’Brünig Dampfbahn‘.
Generische Risikoanalyse FoaZ Meterspur und Spezialspur
Der Entwurf der überarbeiteten Generischen Risikoanalyse FoaZ Meterspur und Spezialspur liegt vor. Die damit erfolgte Vernehmlassung bei den betroffenen Infrastrukturbetreibern war erfolgreich. So konnten die geforderten Einverständniserklärungen bei den ISB problemlos einverlangt werden. In den kommenden Tagen wird das überarbeitete Werk dem Bundesamt für Verkehr zur Genehmigung eingereicht.
RTE 49’910 “Instandhaltung historische Fahrzeuge“
Die Programmleitung Regelwerk Technik Eisenbahn des Verbandes öffentlicher Verkehr VöV hat den Projektauftrag für die Erarbeitung der RTE 49910 “Instandhaltung historische Fahrzeuge“ erteilt. Die Kerngruppe hat inzwischen intensiv über die Leistungs- und Anforderungsmatrix gesprochen. Demnächst werden in Workshops weitere Vertreter der Bahnen hinzustossen und als Projektteam die an sie gestellte Aufgabe bis voraussichtlich Mitte 2024 bewältigen. Die Leitung liegt beim Verband HECH mit Walter Huber und Hugo Wenger als Co-Projektleiter.
Eisenbahninventar
Das vom HECH aufgegleiste Inventar von historisch wertvollem Rollmaterial nimmt immer mehr Gestalt an. Wichtige Verbesserungen am webbasierten Tool haben das Projekt einen guten Schritt weitergebracht. Und mit SBB Historic konnte ein weiterer Player mit ins Boot geholt werden. Momentan sind bereits 243 Fahrzeuge erfasst (www.eisenbahninventar.ch). Der Bewertungs- und Einstufungsablauf ist getestet und wird in Kürze in Etappen durchgezogen.
Vernehmlassung Revision CO2-Gesetz
Der Bundesrat hat am 17. Dezember 2021 das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK beauftragt, zur Revision des CO2-Gesetzes ein Vernehmlassungsverfahren durchzuführen. Nach der Ablehnung der Totalrevision des CO2-Gesetzes in der Volksabstimmung vom 13. Juni 2021 hat das Parlament am 17. Dezember 2021 eine Verlängerung des CO2-Gesetzes bis 2024 beschlossen, die ab 2025 durch die vorgeschlagene Revision des CO2-Gesetzes abgelöst werden soll. Diese Vorlage umfasst auch Änderungen des Energie-, des Mineralölsteuer-, des Umweltschutz-, des Luftfahrt- und des Schwerverkehrsabgabegesetzes. Da auch die historischen Eisenbahnen darunter betroffen sein könnten, hat der Verband HECH als den ‘interessierten Kreisen’ zugehörig eine Stellungnahme zur Vernehmlassungsvorlage eingereicht. Der in naher Zukunft gemäss Vernehmlassungsvorschlag erfolgende Wegfall der CO2-Abgabebefreiung würde das nahe Ende des Dampfbahnbetriebes bedeuten, verbunden mit den Folgen für Tourismus, historischer und sozialer Bedeutung. Auch widerspricht eine Dekarbonisierung von Fahrzeugen dem Grundgedanken des Erhalts des Kulturguts. Ein Umbau der Fahrzeuge auf fossilfreien Betrieb ist undenkbar. Der HECH ersuchte deshalb mit Schreiben vom 7. Februar 2022 das UVEK, dass der Betrieb von historischen Eisenbahnfahrzeugen mit fossilen Brennstoffen zur Dampferzeugung für alle nicht abgeltungsberechtigten Transportunternehmungen auf Antrag von der CO2-Abgabe zu befreien, bzw. zur Rückforderung zu berechtigen ist. Abgeltungsberechtigte Transportunternehmungen sind über eine vom BAFU zu prüfende Zielvereinbarung von der CO2-Abgabe zu befreien. Der HECH wurde bei der Eingabe unterstützt von Tom Pesenti von der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW).
Dampflokomotiven in Tunnels
Starker Gegenwind für Fahrten mit Dampfloks in Tunnels. Einschränkungen gab und gibt es schon länger. Bei einer kürzlich erfolgten Vernehmlassung des I-30111 war das Kapitel 16.1 ‘Einsatz von Dampflokomotiven’ ein Thema. Gegen die darin erwähnten weiteren Einschränkungen hatte sich der HECH ebenfalls geäussert, war damit zusammen mit weiteren Meldern wenig erfolgreich. Bei dieser Gelegenheit wurde der HECH darauf hingewiesen, dass die Richtlinie ‘Sicherheitsanforderungen für bestehende Eisenbahntunnel’ vom BAV überarbeitet wurde. Diese werde in der ersten Jahreshälfte 2022 publiziert und berücksichtige unter anderem auch die europäischen Vorgaben und die Weiterentwicklung gesetzlicher Vorgaben. Die an der I-30111 beteiligten ISB sind sich gemäss Mitteilung bewusst, dass die Folgen der hoheitlichen Anpassungen für Fahrten mit historischen – namentlich mit Dampfloks bespannten Zügen – grosse Auswirkungen haben. SBB Infrastruktur müsse deshalb dafür sorgen, dass das Netz eine hohe Verfügbarkeit und Sicherheit aufweise. Im dicht genutzten interoperablen Hauptnetz würden unverhältnismässig grosse Risiken generiert oder der Unterhaltsaufwand für SBB Infrastruktur erhöht. Mit Inkrafttreten der neuen Richtlinie «Sicherheitsanforderungen für bestehende Eisenbahntunnels» des BAV würden sämtliche Tunnel einer neuen Risikobeurteilung unterzogen. Weitere Einschränkungen für das Befahren von Tunnels mit Dampfloks sind somit zu erwarten.