HECH Winter-Info
Die andauernde Unsicherheit im Zusammenhang mit Covid-19 beeinflusst die Tätigkeit der historischen Bahnen weiterhin. Nach dem drastischen Lockdown im Frühjahr, konnten ab Juni unter Einhaltung von Bestimmungen und Regelungen immerhin wieder einige Aktivitäten durchgeführt werden. Die Beachtung und die Passagierzahlen blieben allerdings auf einem tiefen Niveau. Die Freude und das Interesse an historischen Lokomotiven und Wagen wird nicht verloren gehen. So schauen wir nach vorne und setzen uns noch stärker für deren Erhalt ein. Sicher ist, wir dürfen die Zuversicht und den Mut nicht verlieren, dass wir diese Krise überwinden werden. Tragen Sie sich Sorge und bleiben Sie gesund!
Das Inventar des historisch wertvollen Rollmaterials der Eisenbahnen der Schweiz
Seit Jahren setzen wir alle unsere Kräfte dafür ein, das Kulturgut «Eisenbahn» der Nachwelt zu erhalten und lebendig, das heisst im Betrieb, der Öffentlichkeit zu präsentieren. – Wir fördern das kollektive Gedächtnis an die stets fortschrittliche Rolle des öffentlichen Verkehrs in der Schweiz und sind damit Werbeträger im besten Sinn.
Um die oft knappen Mittel und personellen Ressourcen auch zukünftig den historisch aussagekräftigsten Fahrzeugen und Bahnanlagen zukommen zu lassen, sieht es der HECH als unabdingbar, ein einstufendes Inventar für das historische wertvolle Rollmaterial zu erstellen. – Damit können Schwerpunkte gesetzt und eine Gefahr der Verzettelung vermieden werden. Auch sind qualifizierte und schweizweit vergleichende Aussagen zur historischen Bedeutung von Schienenfahrzeugen grundlegend, wenn öffentliche Mittel beispielsweise über die kantonalen Denkmalpflegen oder die Lotteriefonds eingesetzt werden. Schliesslich wird das Inventar auch dem öffentlichen Interesse entgegenkommen, dass nicht wichtige materielle Zeitzeugnisse aus Unwissenheit oder aufgrund von Fehleinschätzungen verloren gehen.
Um die grosse Aufgabe der Inventarisierung überhaupt zeitnahe, in genügender Qualität und zu tragbaren Kosten bewältigen zu können, hat der HECH ein Inventarisierungssystem ent-wickelt, bei dem die Fahrzeugeigentümer zur Ersterfassung einbezogen werden. Das System ist webbasiert und soll weitestgehend selbsterklärend sein. Auch wurden die Erfassungskriterien sehr knappgehalten, dass der Aufwand für die Erfassung für alle Beteiligten im tragbaren Rahmen bleibt.
Gerne laden wir Sie ein, Einblick in das webbasierte Instrument zu nehmen:
www.eisenbahninventar.ch
Unter „Konzept“ und „Manual“ erhalten sie weitere Informationen zur Aufgabe des Inventars und zur praktischen Anwendung des webbasierten Tools.
Mit dieser Information laden wir die Rollmaterialeigentümer ein, an der Erfassung mit ihren Fahrzeugen teilzunehmen. – Dazu bitten wir Sie, eine Kontaktperson Ihrer Institution (inkl. Adresse, E-Mail und Telefonnummer) zu benennen und diese im Tool direkt zu registrieren (Schaltfläche «Registrieren» auf der Startseite). Anschliessend können Sie sich mit dem Namen Ihrer Institution (Kürzel) als Benutzername und dem von Ihnen gewählten Passwort anmelden und sofort mit der Erfassung beginnen.
Für Fragen stehen wir gerne zur Verfügung:
Zum webbasierten Tool unter: tool@eisenbahninventar.ch
Zu allen weiteren Fragen unter: info@eisenbahninventar.ch
Im Namen des HECH und der Partnerorganisationen Verband öffentlicher Verkehr VöV, Verkehrshaus der Schweiz, Denkmalpflege des Kantons Zürich und der Nationalen Informationsstelle zum Kulturerbe NIKE sprechen wir Ihnen einen grossen Dank aus für Ihre Bereitschaft, beim Schweizerischen Eisbahninventar mitzuwirken.
Sind Sie Eigentümer von historischen Eisenbahn-Rollmaterial und wir haben es versäumt, Sie direkt zu kontaktieren? Wenn dies so ist, melden Sie sich bei info@eisenbahninventar.ch . Wir danken Ihnen für Ihre Mithilfe.
Antrag auf Mitgliedschaft gestellt
Die ‘Stiftung historische Appenzeller Bahnen‘, Herisau, hat im Oktober 2020 beim HECH ein Gesuch um Mitgliedschaft eingereicht. Über die Aufnahme wird die nächste Generalversammlung entscheiden. Wir ermöglichen jedoch der Stiftung schon jetzt, sich am Verbandsgeschehen aktiv zu beteiligen.
Eine Mitgliedbahn scheidet aus
Der ‘Verein Dampflok Nr. 5‘, Wilderswil, hat sich im September 2020 aufgelöst und ist somit nicht mehr Mitglied in unserem Verband.
Europäische Tage des Denkmals 2021
«Faire et savoir-faire» heisst das schweizerische Motto der ’Europäischen Tage des Denkmals‘, die im 2021 am 11. Und 12. September stattfinden werden. Es inspiriert auch uns, weshalb der HECH 2021 wieder als Partner dabei ist und eine Kooperation mit der Nationalen Informationsstelle zum Kulturerbe NIKE abgeschlossen hat. Bei der Planung der Anlässe geht es um Präsentation von ‘Konstruktion und Handwerk‘. Für die HECH-Bahnen bieten sich hier sehr gute Möglichkeiten, sich mit einer Veranstaltung aktiv an den Denkmaltagen zu präsentieren. Besichtigungen in Werkstatt und Depot kommen immer gut an, oder vielleicht bieten sich auch interessante Einblicke in den Bereich Infrastruktur. Wir motivieren die HECH-Bahnen, die Chance zur Präsentation im Rahmen der ’Europäischen Tage des Denkmals‘ zu nutzen. ( www.nike-kulturerbe.ch )
Um Steuerbefreiung ersucht
Niemand bezahlt gerne Steuern, auch der Verband HECH nicht. Auf Anregung der Revisoren hat der HECH beim Kantonalen Steueramt in Zürich ein Gesuch zur Steuerbefreiung eingereicht. Ob wir Erfolg haben, ist noch nicht klar. Die Antwort aus Zürich steht noch aus.
Triebfahrzeuge mit Zugsicherungseinrichtung
Welche historischen Normalspur-Triebfahrzeuge unserer Mitgliedsbahnen sind mit einer Zugsicherungseinrichtung ausgerüstet? Wir wissen es nicht. Um über aktuelle Angaben zu verfügen, haben wir eine dringende Umfrage gestartet. So interessiert uns auch, welches Zugsicherungssystem eingebaut ist (mit Einbaujahr). Die mit dem betroffenen Triebfahrzeug durchschnittlich pro Jahr gefahrenen Kilometer sowie das EVU sind weitere Angaben, die ein Fahrzeughalter an hugo.wenger@hech.ch übermitteln soll. Die aus der Umfrage resultierende Liste, welche zu Gunsten des Bundesamtes für Verkehr bis Ende 2020 vorliegen muss, wird in Zukunft jährlich à jour gehalten.
Ein ’Kulturpromille‘ im Bahninfrastrukturfonds?
Zu einer historischen Eisenbahn braucht es auch Infrastruktur. Eine solche Infrastruktur zu pflegen und allen Forderungen und Auflagen zu genügen, benötigt finanzielle Mittel, zu denen die betroffenen Bahnen im HECH systembedingt nicht so leicht Zugang haben. Gibt es eine Möglichkeit, einen politischen Vorstoss aufzugleisen? Mit dieser Frage ist der HECH Ende November an die LITRA Informationsdienst für den öffentlichen Verkehr gelangt und hat um eine Zusammenarbeit für die Realisierung ersucht. Ziel eines politischen Vorstosses soll sein, dass Eisenbahninfrastruktur für historische Züge ebenfalls abgeltungsberechtigt wird. Hierfür sollte im Bahninfrastrukturfonds (BIF) ein sogenanntes ’Kulturpromille‘ geschaffen werden. Bei der Idee geht es nur um die Infrastruktur, an die Kosten für den Bahnbetrieb würde nichts gegeben, doch dadurch stünden betroffenen Bahnen erhebliche finanzielle Mittel pro Jahr zur Verfügung. Damit Gleichberechtigung garantiert werden kann, müsste das ’Kulturpromille‘ allen Bahninfrastrukturen, die historisch wertvoll sind, zu Gute kommen, so auch für Berg- oder Ausflugsbahnen. Gerade Strecken, welche historisch interessant sind, können aus der öffentlichen Grunderschliessung herausfallen, oder sind bereits herausgefallen.
In ihrer Antwort kann die LITRA unser Anliegen gut nachvollziehen und klärt nun die Zweckmässigkeit sowie die Erfolgsaussichten eines politischen Vorstosses ab. Anschliessend legen wir das weitere Vorgehen fest.
RTE Instandhaltung historische Fahrzeuge
Der HECH begrüsst die Schaffung eines nationalen Regelwerks Technik für historische Fahrzeuge der Normal-, Meter- und Spezialspuren. Das Regelwerk soll unter der Schirmherrschaft des HECH entstehen. Ein entsprechender Projektauftrag an die Steuerungsgruppe RTE beim Verband öffentlicher Verkehr wird durch den HECH erfolgen. Die RTE Instandhaltung historischer Fahrzeuge soll im Sinne der gesamten Eisenbahn-Branche gesehen werden und sich nicht auf Einzelinteressen der Museums- und ‘Hobbybahnen‘ beschränken.